Botschaften, die kleben bleiben
In Frankreich haben sich mehr als 3000 Frauen zu einer Initiative zusammengeschlossen und nennen sich ›Le Colleueses‹ - „Die Kleberinnen“. Sie machen öffentlich darauf aufmerksam, dass Frauen regelmäßig Opfer von Gewalt werden und jeden zweiten Tag frauenfeindlichen Angriffen ausgesetzt sind.
Die Anliegen und Botschaften der Kleberinnen werden plakativ an Hauswänden, Mauern und Sichtflächen des öffentlichen Raums "hingeklebt" und finden dadurch Beachtung.
Häufig nehmen die Texte konkret Bezug zu jenen Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Kernaussagen wie z.B. „Frauen sind keine Beute.“ oder „Du bist nicht allein“, wird häufig der Name des jeweiligen Opfers vorangestellt.
Durch die Aneinanderreihung und die flächige Anordnung von einzelnen DIN A4-Blättern ergeben sich großflächige Schriftzüge. Das massive Schriftbild bildet sich durch den breiten Pinsel-Duktus und den Anspruch möglichst viel Buchstabe auf dem begrenzten Format des A4-Blatts unterbringen zu wollen.
Den Aktionen der Le Colleueses geht also eine Vorbereitung durch die Beschriftung der Blätter voraus, um dann vor Ort nur noch den Kleister anrühren zu müssen und ihrem Namen anschliessend alle Ehre zu machen.
Die innerhalb der letzten 1,5 Jahre durchgeführten Aktionen werden auf dem twitter-Account von Pauline Makoveitchoux veröffentlicht und finden somit zusätzlich Verbreitung.
Die Fotos, die jeweils das fertige „Werk“ zeigen, dienten Quergrübler als Vorlage um aus den einzelnen Buchstaben eine Schrift zu entwickeln. Die Umsetzung versteht sich als eine „Handschrift“ der Kleberinnen und kann somit auch digital erzeugt und verbreitet werden.
Quergrübler solidarisiert sich mit allen Kleberinnen und Klebern – und denen, die es werden wollen und stellt die „Kleisterschrift“ zum Download (< Link) bereit.
(Für Windows-Nutzer liegt eine ttf-Version bereit.)