Category : Feuilleton Nov. 10th, 2020

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Aus aktuellem Anlass will ich mich einem Trend widmen, der auf vielerlei Ebenen um sich greift und offensichtlich eine Andersartigkeit im Sinne von „gegen den Strom schwimmen“, zum Ausdruck bringen soll: dem Querdenken.

Auf den bekannten Jobportalen (Linkedin, Monster, Indeed, Stepstone, usw.) wird ›Querdenken‹ bzw. das, was man sich dadurch erhofft, gefühlt in jeder fünften Stellenausschreibung aufgegriffen und stellt offensichtlich eine Qualifikation dar, die über Branchengrenzen hinweg gefragt ist. Die abgebildeten Suchanfragen von gerade eben zeigen dies exemplarisch auf und vermitteln eindrucksvoll, zu welcher Popularität der Begriff gekommen ist.

Seit Anfang April 2020 haben sich auch Bewegungen, die sich gegen das erlassene Infektionsschutzgesetz zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie richten, des Begriffs ›Querdenken‹ bedient und gebrauchen ihn für ihre Zwecke.

Quergrübler will an dieser Stelle nicht die Fragestellung einer Legitimation stellen bzw. erörtern, mit welchen inhaltsbezogenen Werten ›Querdenken‹ aufgeladen scheint. Vielmehr geht es mir um eine Bestandsaufnahme und den daraus resultierenden Erkenntnisgewinn, dass Querdenken, ebenfalls eine Gleichschaltung im Sinne von „mit dem Strom schwimmen“, zum Ausdruck bringen kann.

Als Begründer und Anwender des „Quergrübelns“ stelle ich all denjenigen den Begriff zur Verfügung, die Quergrübeln an den Chancen messen, die sich im Vergleich zum ›Gradlinigen‹ ergeben und neben dem Ausdruck einer Haltung ebenfalls eine Handlung vollziehen.

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